Mittwoch, 5. Oktober 2011

Awanui, Kaitaia

Also, die Farm auf der ich im Moment bin ist ein Hannoveranergestuet. Es handelt sich um keine WWOOFING Farm im eigentlichen Sinne, sondern ich habe den Kontakt ueber Rania bekommen.




Hier arbeiten zwei deutsche Maedchen. Annika ist 26 Jahre alt und sie lebt seid fast vier Jahren hier in Neuseeland. Julia wohnt hier mit auf der Farm. Sie ist 25 Jahre alt, ist seid Februar hier und geht im November wieder zurueck nach Deutschland. Die Beiden haben mich sehr nett aufgenommen und mich gleich am ersten Abend mit zum 90 Miles Beach genommen. Es ist sehr gut, dass Julia ein eigenes Auto hat, da die Farmen doch immer eher abseits liegen und ich daher doch einiges mehr zu sehen bekommen habe :)





Judith und Peter sind etwas aelter als Rania and David und ihnen gehoert dieses Gestuet mit ca. 30 bis 40 Pferden.


Das Wohnhaus (mit Schatten von mir ;) )




Der Zitronenbaum im Garten. Avocados aus dem Garten haben wir auch schon gegessen. :)


Auch einige Kuehe haben hier ihr zu Hause. Und wie auf jeder Farm natuerlich auch Hunde und Katzen.

Die kleine graue Katze schlaeft immer in meinem Bett :)




Aber auch die andere kleine Katze ist zum wegklauen...


In der Garage sollen wohl etliche Oldtimer stehen. Das ist das Hobby von Peter. Ich konnte leider noch keinen Blick erhaschen und habe bis jetzt nur die Ueberreste zu Gesicht bekommen....
Judith und Peter sind wohl ziemlich bekannt in Awanui, da ihnen hier unter anderem eine Tankstelle gehoert. Ansonsten haben sie wohl noch ein riesiges Strandhaus am Meer. Also wie man sieht... sie leben ziemlich gut. Dafuer sind sie aber anscheind nicht sehr beliebt hier in der Gegend. Ich selber kann im Grunde nicht viel ueber sie sagen, da sie doch eher "zurueck gezogen" leben. Sie sind nicht wie Rania und David und wollen viel ueber einen wissen oder beschaeftigen sich mit dir... Es ist noch nicht ganz klar fuer mich, welche Aufgabe sie fuer mich haben oder was sie ganau von mir erwarten, da die Arbeit auf einer so grossen Farm doch eine laengere Einarbeitungszeit benoetigt und ich daher nicht die groesste Hilfe bin. Das ist wohl kein Einzelfall und kommt auch mal auf WWOOFING Farmen vor, aber die finden es dann toll den kulturellen Austausch zu haben und neue Leute kennen zu lernen. Da das hier nicht der Fall ist bin ich noch etwas verwirrt... Also versuche ich so gut wie moeglich bei der taeglichen Arbeit mitzulaufen.


Um ca. 7.40 Uhr gibt es ein kleines Fruehstueck. Dann faengt um 8:00 Uhr die Arbeit an. Als erstes werden die Pferde gefuettert. Julia und Annika haben sich aufgeteilt und jeder hat seine Pferde zum fuettern. Ich fahre meistens bei Julia mit. Sie faehrt mit einem kleinem Irgendwas (nennt sich Bike), da es sich um eine sehr grosse Farm handelt, da alle Pferde ihren eigenen Paddock haben. Zu Fuss wuerde das also viel zu lange dauern.



Ansonsten ist die Farm wirklich sehr schoen gelegen...






Die Ausfahrt...









Danach gehts dann an die Arbeit mit den Pferden. Das passiert unten in der Reithalle, die noch einige Boxen beinhaltet. Meistens helfe ich dann mit die Pferde zu putzen, die Trensen sauber zu machen und manchmal einzufetten, die Gamaschen zu waschen, Pferde rauszubringen und zu holen und Traenken zu putzen. Da gibt es doch den einen oder anderen Moment wo ich da stehe und nicht weiss was ich machen soll, da es fuer drei Personen einfach nicht genug Arbeit gibt. Aber dann ist es auch mal ganz spannend Julia und Annika bei ihrer Arbeit mit den Pferden zuzugucken. Die beiden machen einen sehr guten Job, dafuer dass sie im Grunde keine professionell ausgebildete Bereiter und Reiter sind. In den naechsten Wochen sind zehn Fohlen zu erwarten und dann wird einiges mehr an Arbeit sein. Das werde ich aber nicht mehr mitbekommen.


Um 10:00 Uhr ist dann Teezeit. Direkt an der Reithalle gibt es einen Raum mit Bett, Kueche und Badezimmer, wo zum Beispiel Annika das erste Jahr gewohnt hat. Dort trinken wir dann unseren Kaffee (oder Chai Latte) und essen Kekse. Um 10:30 Uhr gehts dann wieder weiter.


Zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr fahren wir dann los nach Kaitaia (ungefaehr 10 Minuten mit dem Auto) und haben unsere Stunde Mittagspause. Wir kaufen uns dann bei Subway oder McDonalds was zu essen und erledigen manchmal noch das ein oder andere und fahren dann zurueck zur Farm.


Nachmittags gehts dann eigentlich so weiter wie am Vormittag, nur manchmal stehen noch andere Aufgaben an. Zum Beispiel Heu holen, Pferde umstellen oder Pferde von Zecken befreien.


Nachdem wir die Boxen bei der Reithalle in Ordnung gebracht haben gehen wir so gegen 16:30 Uhr zur Futterkammer und fuettern wie am Morgen alle Pferde. Um 17:00 Uhr beenden wir dann unsere Arbeit.


Dann fahren wir manchmal an den Strand oder einfach nur kurz in die Stadt zum Supermarkt. Manchmal gehen wir auch einfach in unsere Zimmer und gucken nach E-Mails etc.


Um 18:30 Uhr gibt es dann essen. Eigentlich gibt es jeden Tag Fleisch und dazu Gemuese oder Salat. Auch hier habe ich schon Sachen gegessen, die ich aus Deutschland nicht kannte.


Danach passiert meist nichts spannendes. Manchmal fahren wir noch in die Stadt oder einfach an den See und quatschen ein bisschen. Meistens sind wir aber so muede, dass wir sehr frueh ins Bett gehen.


Der See :) Da sind wir auch mit einem Boot drauf gefahren... So vertreiben die sich hier die Zeit im Sommer ;)


Das tolle sind hier natuerlich die geregelten Arbeitszeiten und das wir sogar am Wochenende frei haben, so ergab es sich sogar am Wochenende, dass wir nach Paihia gefahren sind(1,5 - 2 Stunden entfernt), da das der naechstgroesste Ort ist wo man abends weg gehen kann. Ihr erinnert euch? Da machen die Bars um 1 Uhr nachts zu. Man muss sich doch oft daran erinnern, dass Neuseeland nur 4,5 Millionen Einwohner hat und das auf einer Flaeche die fast so gross ist wie Deutschland. Wenn man nicht grade in einer der groesseren Staedte wie Auckland, Wellington, Christchurch oder Queenstown ist, dann ist hier nicht viel los. Aber trotzdem ist es wirklich sehr schoen hier und es ist auch grade angenehm, dass alles etwas ruhiger ist. Besonder die Sternenhimmel sind klasse, da hier viel wenger Lichter sind als in Deutschland. Als ich das das erste Mal gesehen habe, konnte ich es fast nicht glauben!


Aber auch Deutschland fehlt mir an einigen Stellen. Die Neuseelaender essen NUR Toastbrot. Richtiges Brot wie wir es in Deutschland kennen gibt es hier natuerlich nicht. Und das Bier ist auch nicht vergleichbar zu unserem. Ansonsten wissen die hier nicht wie man richtige Wuerstchen macht und ein Doener braucht man hier gar nicht erst probieren. Von der Tiefkuehlpizza will ich gar nicht erst anfangen. Also wenn man keine Ananas oder kein Gemuese auf seiner Pizza will... dann wird es ganz schwierig. Ach und auf eine Pizza Hawaii gehoert uebrigens Paprika. Weingummi und aehnliche Suessigkeiten findet man hier auch eher schlecht, aber dafuer sind die Kekse viel zu gut :/


Meine weitere Planung steht nun aber auch schon! Ich werde eine Tagestour nach Cape Reinga machen, das ist die Nordwestliche Spitze Neuseelands. Das ist ziemlich toll, da man auf dem 90 Mile Beach faehrt. Der Strand ist naemlich eine Strasse, da darf man 100 km/h fahren! Ich muss nur noch einen Tag erwischen wo das Wetter einigermassen gut ist, da fuer die naechste Zeit erstmal Regen angesagt ist. Danach gehts dann vielleicht nochmal eine Nacht nach Paihia, da ich unbedingt die Bootstour machen moechte, nur wie gesagt spielt das Wetter im Moment nicht mit. Mein naechster Stop wird dann wieder auf einer Farm in der Naehe von Auckland sein. Die Farm ist direkt am Strand und meine Unterkunft ist anscheinend mit Meerblick! Es wird wieder mit Pferden sein und ich denke mit einigen weiteren Aufgaben. Zumindest versprechen sie, dass man nur vier Stunden am Tag arbeiten muss und, dass man Sonntags frei hat. Von Strandritten wurde auch was gesagt.... Ihr werdet ja dann erfahren wie die Realitaet aussieht ;) Auf der Farm werde ich ungefaehr fuer zwei Wochen beiben und dann moechte ich noch etwas reisen. Ab Anfang November werde ich dann vermutllich fuer sechs Wochen saesshaft an der Ostkueste bei Gisborn. Es handelt sich um eine Trekkingpferdefarm, die auch direkt am Strand liegt. Und dann ist ja auch schon Weihnachten und Silvester und ab da werde ich mich wohl etwas treiben lassen und etwas weniger planen.


Eure Leonie :)

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